Rund 200 Bergzebras. In einer Nacht. An zwei nebeneinander liegenden Wasserstellen im Tal der Naukluft-Berge auf BüllsPort. Was viele Naturfreunde begeistern mag, lässt bei Experten die Alarmglocken schrillen: Die Bergzebras kommen hinunter ins Tal, weil sie in den Bergen keine Weide mehr finden…
„Gestern haben Bergzebras am Pavianposten in nur einer Nacht 10.000 Liter Wasser gesoffen“, berichtet Ernst Sauber von BüllsPort Lodge & Farm. Pavianposten heißt die Windradpumpe, die zwei Wasserstellen füllt – westlich und nordöstlich der Schotterstraße, die von BüllsPort nach Solitaire führt, im Tal des Tsondab durch die Naukluft-Berge.
Trockene Zweige zum Überleben
„Es dürften rund 200 Tiere gewesen sein, mehr als je zuvor“, sagt Sauber. „Und sie kommen nicht mehr nur aus dem Nationalpark im Westen, sondern neuerdings auch aus den Gebieten im Nordosten.“ Ein klares Zeichen, dass es auf Plateaus und Hängen der Naukluft-Berge nicht mehr genügend Gras gibt. Die Zebras fressen mittlerweile die trockenen Zweige der Büsche, um zu überleben.
Das Problem: Im Tal des Tsondab und auf den Ebenen östlich der Naukluft finden die Tiere ebenfalls kaum Weide. Außerdem hat BüllsPort diese Flächen für die nachhaltige Farmwirtschaft reserviert. Ohne diese Einnahmen fehlen die Mittel für den Naturschutz im Berggebiet.
Regen ungünstig verteilt
Die letzte Regenzeit lag auf BüllsPort am Haus zwar mit insgesamt 164 mm über dem langjährigen Durchschnitt. Aber die Niederschläge fielen in zu großen zeitlichen Abständen, so dass das junge Gras gleich wieder vertrocknete. Auch erhielten große Teile von BüllsPort weit weniger Regen.
Vor allem im benachbarten Nationalpark müsste die Zahl der Bergzebras dringend reduziert werden. Schätzungen zufolge leben in dem Gebiet rund 4.000 Tiere, obwohl es nur 2.000 nachhaltig ernähren kann.
Alarm in der Naukluft
Die Naturschutzarbeit von BüllsPort steht vor einer großen Herausforderung. Denn die Zuwanderung der Zebras gefährdet das biologische Gleichgewicht im 40 km² großen privaten Naturschutzgebiet in den Bergen. Zugleich mangelt es an Mitteln für regulierende Maßnahmen: Der Gastbetrieb leidet unter der Corona-Krise, der Farmbetrieb unter der geringen Weide.
Naturfreunde im In- und Ausland können den Schutz der Bergwelt der Naukluft auf BüllsPort unterstützen – indem sie an der Initiative „Mein Köcherbaum“ teilnehmen.
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