Die Farm BüllsPort (99,34 km²) mit Naturschutzgebiet (gut 43,4 km²) und Nutzflächen (knapp 56 km²) für Schafe. Karte: BüllsPort Lodge & Farm (Quelle: Google Earth)
Die Bergwelt für das Wild, die Ebenen für das Nutzvieh. Das ist seit Jahrzehnten das Grundprinzip von BüllsPort Lodge & Farm. So dass die Landwirtschaft den Naturschutz mitfinanzieren kann. Denn der Beitrag des Gastbetriebes reicht nicht aus, um die Kosten zu decken.
BüllsPort hat die Zahl der Zimmer und Campingplätze bewusst begrenzt und führt den Betrieb so umweltschonend wie möglich. Auf den 14 Wegen durch das private Naturschutzgebiet hinterlassen Wanderer und Reiter nichts als ihre Fuß- oder Hufspuren. Nicht umsonst hat BüllsPort Lodge & Farm 5 von 5 Wüstenblumen des Umweltsiegels Eco Awards Namibia erhalten.
Wild-Management zur Erhaltung der Artenvielfalt
Die Zäune müssen ständig kontrolliert und instand gehalten werden, wie hier von Mitarbeiter Dawid Hanse. Foto: Georg Erk
Die Kosten für Naturschutz sind hoch. In begrenzt großen Naturschutzgebieten kann man die Natur nicht sich selbst überlassen. Ständiges Wild-Management ist nötig, um die Artenvielfalt zu erhalten und einer Überweidung vorzubeugen, die die Pflanzenwelt nachhaltig schädigen würde. Auf BüllsPort wird der Zustand von Wild und Pflanzen regelmäßig auf Patrouillenfahrten überprüft. Im Bergland wurden drei Bohrlöcher geschlagen, damit das Wild nicht nur auf die Quellen und Wasserläufe in den Schluchten angewiesen ist. So wird das Gebiet gleichmäßiger beweidet. Die Windrad- und Solarpumpen müssen regelmäßig kontrolliert und immer wieder einmal repariert werden. Dasselbe gilt für rund 20 km Außenzaun, der durch schwer zugängliches Terrain verläuft. Der Zaun wird vor allem an der Grenze zum Naukluft Mountain Zebra Nationalpark (Teil des Namib Naukluft Parks) oft beschädigt – meist von Bergzebras. Kein Wunder. Denn im Park gibt es schätzungsweise 4.000 Zebras. Das ist das Doppelte der Obergrenze von 2.000 Tieren, die Experten anhand der Tragkraft des Landes festgelegt haben. Auf der Suche nach Nahrung drücken die Bergzebras in das private Naturschutzgebiet von BüllsPort – und von da aus hinunter in die Ebenen, die für Schafe vorgesehen sind. Damit bedroht die Natur genau jene Einnahmequelle, die ihren Schutz mitfinanziert. Und das vor allem in Zeiten der Dürre, wenn die Weide durch sorgsam geplante Nutzung der Kamps (eingezäunte Gebiete für den Weidewechsel) strikt rationiert werden muss.
Gäste genießen die NAUkLuFT und helfen beim Naturschutz
Gastbetrieb und Naturschutz sind auf BüllsPort Lodge & Farm untrennbar miteinander verbunden – zum gegenseitigen Vorteil. Denn Gäste können die einzigartige Natur der NAUkLuFT genießen, zu Fuß und zu Pferde. Zugleich leisten sie mit ihrem Aufenthalt einen Beitrag zu ihrem Erhalt.
Naturfreunde können den Schutz der Bergwelt der NAUkLuFT auf BüllsPort auch aus der Ferne unterstützen – mit einer ungewöhnlichen Patenschaft. Mehr zu der Initiative finden Sie auf der Aktions-Seite ‚Mein Köcherbaum‘.
Naturschutz aus der Ferne: Köcherbaum-Patenschaft. Manche Paten lassen es sich nicht nehmen, bei einem Besuch auch vor Ort nachzuschauen, wie es ihrem Paten-Baum geht. Foto: Sven-Eric Stender