Genau 30 Jahre ist es her, dass sich ihre Lebenswege gekreuzt haben: Anlass für Johanna und Ernst Sauber von BüllsPort, sich an ihre schicksalshafte Begegnung im April 1989 zu erinnern. Schicksalshaft auch deshalb, weil das heutige BüllsPort Lodge & Farm ohne die beiden einfach nicht vorstellbar wäre…
Eine bunt gemischte Reisegruppe des namibischen Veranstalters SWA Safaris macht Station im Maltahöhe Hotel. Nach einem Tagesausflug ins Sossusvlei trifft man sich durstig an der Bar. Eine der Reisenden ist die 25-jährige Johanna Erk aus Ortenberg in Hessen. An einem der Tische in der Ecke knobeln ein paar Farmer, darunter der 29 Jahre alte Ernst Sauber von Farm BüllsPort.
Einer der Knobler schlendert an die Bar und erfährt im Gespräch, dass jemand in der Reisegruppe ganz entfernte Verwandte auf BüllsPort hat. „Hey, Sauber, komm mal rüber“, ruft er zum Knobeltisch: „Hier ist Verwandtschaft von Dir.“ Als Ernst sich der Gruppe vorstellt, wechselt er mit Johanna den ersten Blick. Eine Begegnung mit Folgen. Denn ohne sie würde es BüllsPort Lodge & Farm, wie man es heute kennt, nicht geben…
Stoff für Rosamunde Pilcher
Die Monate ihres Kennenlernens stellen jede Folge der RTL-Reality-Serie „Bauer sucht Frau“ in den Schatten. Johanna erzählt Ernst an der Bar im Maltahöhe Hotel von ihrem Diplom als Agrar-Ingenieurin, das sie frisch in der Tasche hat. Von ihrem Interesse an der Farmwirtschaft in Namibia. Wie gern sie auf ihrer Rundreise auch mal eine Farm besuchen würde. Und dass sie ihren Augen nicht traute, als sie auf dem Parkplatz vor dem Hotel einen Bakkie (Pick-Up) stehen sah, mit einem ausgewachsenen Bullen auf der Ladefläche…
Johanna hinterlässt bei Ernst offenbar einen tiefen Eindruck. Am Ende ihrer Rundreise in Windhoek klingelt abends in ihrem Hotelzimmer plötzlich das Telefon. Die Rezeption stellt einen Anruf durch. Es ist Ernst. Ob sie Lust habe, ihn am nächsten Tag auf seiner Einkaufstour durch Windhoek zu begleiten. Aber sicher!
Und so „besichtigt“ sie an ihrem letzten Urlaubstag Geschäfte wie Wecke & Voigts Wholesale. Genießt ein Mittagessen im Daan Viljoen Park rund 20 km westlich von Windhoek. Spielt bei Kapps Farm etwa auf halber Strecke zwischen Windhoek und Flughafen Pool-Billiard, zwischen dem Einchecken und dem Abflug. Erhält dabei ein Angebot als Farm Manager auf Farm BüllsPort. Und steigt schließlich mit einem von Ohr zu Ohr reichenden Lächeln in den Flieger…
Vom Traum zur Realität
Wenige Monate später, Anfang August, steigt Johanna am selben Flughafen wieder aus. Sie hat ihren Job in Frankfurt gekündigt, Ernst zugesagt und ihre Koffer gepackt. Ab geht es zu ihrem neuen „Arbeitsplatz“: Farm Remhoogte, der zweiten Farm von Ernst, 30 km nördlich von BüllsPort, per Straße 70 km entfernt, mit einer Herde Ziegen, drei Herden Karakulschafe und 40 Rindern.
Kein Strom, kein richtiges Bad und die Toilette auf dem Hof. Lampen und Kühlschrank werden mit Petroleum betrieben und das Telefon statt per Wählscheibe mit einer Kurbel. Vieles läuft nicht so, wie Johanna es sich vorstellt. Und doch hat sie nicht eine Sekunde lang Heimweh nach Deutschland.
Dazu trägt natürlich auch ihr „Chef“ Ernst bei. Im Januar 1990 heiraten die beiden, zwei Monate bevor Namibia unabhängig wird. Noch im selben Jahr kommt ihr Sohn Leo zur Welt, zwei Jahre später folgt Sohn Thilo.
Weil eine mehrjährige Dürre sie zwingt, alle Rinder zu verkaufen, steigen sie in den Tourismus ein: Im April 1993, also genau vier Jahre nach ihrem schicksalshaften Treffen im Hotel Maltahöhe, eröffnen sie mit fünf Zimmern die Gästefarm BüllsPort.
Und der Rest ist (eine andere) Geschichte…
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